Zeittafel
zur Geschichte der Waibstadter Judengemeinde. |
|
1337 | Erste Nachricht über eine Niederlassung von Juden geht auf das Jahr zurück. |
1348/49 | Pestzeit. Verfolgung und Auflösung der
jüdischen Gemeinde. |
1618 | Beginn des 30jährigen Krieges. In Waibstadt ist kein Jude ansässig. |
1625 | Zuzug eines Juden namens "Schimmel" aus
Grombach und eines Mannes namens "Georg". |
1648 | Ende des 30jährigen Krieges. In Waibstadt sind 3 jüdische Familien ansässig, die um die Errichtung einer Synagoge ansuchen. |
1648-1690 | Errichtung des Verbandsfriedhofes im Mühlberg
für die kurpfälzischen und reichsritterlichen Orte im Kraichgau. |
1656 | Einschränkung der Gottetsdiensterlaubnis auf ausschließlich Waibstadter Juden. |
1663 | Aufhebung der Gottesdiensterlaubsnis. |
1671 | Der Bischof verbannt alle Juden aus der Stadt. |
1690 | Ältester Grabstein im Mühlbergwald. |
1700 | Zuzug von 2 jüdischen Familien. |
1711 | In Waibstadt besteht ein jüdischer Kramladen. |
1740 | 3 jüdische Familien sind ansässig. |
1770 | Klage der christlichen Metzger gegen das
Schächten. des Schutzjuden Baruch Seligmann. |
1776 | Die Stadt beschließt eine neue Schächtordnung. |
1806-1807 | Erneute Klage gegen das Schächten. |
1825 | 42 Juden leben in Waibstadt. |
1827 | Zuordnung zum Rabbinatsbezirk Sinsheim. |
1834 | 44 Juden werden in Waibstadt gezählt. |
1843 | 11 jüdische Familien leben in Waibstadt. |
1845-1847 | Erbauung einer neuen Synagoge in der Schloßstraße. |
1847 | Nächtliche Ausschreitungen gegen Juden. |
1856 | Auf dem Mühlberg wird der Bau eines neuen Friedhofhauses beantragt. |
1859 | 9 jüdische Familien sind ansässig. |
1860 | Zum Friedhofsverband gehören 30 jüdische
Gemeinden der Umgebung. |
1862 | Staatsbürgerliche Gleichstellung der badischen Juden. |
1870 | Kauf des Friedhofsgeländes durch 20 jüdische Gemeinden. |
1871 | Gründung des "Begräbnisvereins
Waibstadt", dem die 20 Gemeinden angehören. Baugesuch des Baruch Bodenheimer für eine Matzgenbäckerei nebst Metzigs. |
1875 | 42 Juden leben in Waibstadt. |
1884 | 67 Juden werden laut Einwohnerstatistik erfaßt. |
1887 | Die Belegung des neuen Teils des Friedhofs wird begonnen. |
1914 | Veröffentlichung des Gräberverzeichnisses durch
den Israelitischen Begräbnisverband, dem noch 10 jüdische Gemeinden gehören. |
1918 | Der jüdische Arzt dr. Jürndorfer eröffnet eine Praxis. |
1924 | Hermann Weil läßt das Mausoleum neben dem Friedhof errichten. |
1925 | 25 jüdische Einwohner werden gezählt. Die Synagoge wird zum letzten Mal benutzt. |
1927 | Feierliche Einweihung des Weil-Mausoleums in Verbindung mit dem Heimattag dem 3./4. u. 5. September. |
1933 | In Waibstadt sind nur noch 11 Juden polizeilich gemeldet |
1937 | Freiwillige Auflösung der jüdischen Gemeinde |
1938 | Verkauf des Synagogengebäudes. Nutzung als
Tabakschuppen. Reichspogrom am 10. November: der Friedhof wird geschändet und die Urnen von Dr. Hermann Weil und seiner Frau entfernt. |
1940 | Letzte Beerdigung auf dem Friedhof am 26. Januar:
Julius Frank aus Neckarbischofsheim. Übereignung des Friedhofs an die "Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" am 27. September. Am 22. Oktober werden die letzten 5 verbliebenen Juden Waibstadts nach Gurs in Südfrankreich deportiert. |
1945 | Ehemalige Mitglieder der NSDAP und Angehörige der SA und SS werden in den Monaten August bis Dezember durch die Militärregierung in Sinsheim zu Instantsetzungs- arbeiten auf dem Friedhof herangezogen. |
1950 | Rückerstattung des Friedhofes an die "Jewish
Restitution Successor Organization". |
1955 | Die Stadt verwendet die zugewiesenen und auch
eigene Mittel zur Durchführung von notwendigen Arbeiten auf dem Friedhof. |
1958 | Abbruch der Leichenhalle mit Einverständnis des Oberrates. |
1960 | Der Friedhof wird von der "Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden" übernommen. |
1966 | Mit Schenkungsvertrag vom 11. Mai geht das
Grundstück mit dem Mausoleum des Dr. h.c. Hermann Weil in den Besitz der Stadt über. |
1977 | Das baufällige Synagogengebäude wird abgetragen. |
1981 | Reinigung und Sanierung der Kuppel und der Wände
des Mausoleums durch die Stadt Karlsruhe. |
1985-1987 | Fotografische Erfassung der Grabstein durch die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. |
1987-1993 | Aufwendige Instantsetzung der Grabsteine auf dem Friedhof durch die Stadt Waibstadt. |